Emma ist verschwunden. Nach einer Klassenparty verliert sich die Spur des Mädchens. Lediglich eine blutige Jacke und das Fahrrad werden gefunden. Nach Wochen und Monaten des Wartens sind alle sicher: Emma wurde ermordet. Und der Täter ist irgendwo da draußen.
Doch das Leben geht weiter. Emmas Freundinnen Lilly, Anouk, Mabel und Bo beschließen den eigentlich mit Emma zusammen geplanten Campingurlaub in Frankreich trotzdem anzutreten. Doch was nach Sommer, Strand und Party klingt wird schnell bedrohlich. Schnell geraten die charakterlich sehr unterschiedlichen Mädchen aneinander. Und irgendwie haben die Mädchen das Gefühl, dass sie aus der Dunkelheit beobachtet werden. Was erst nach Einbildung klingt, wird plötzlich real als in der Tasche eines der Mädchen Emmas Pullover auftaucht. Ist sie die Mörderin? Oder lauert der Mörder hinter dem dünnen Stoff des Zeltes, um sein grausiges Werk fortzusetzen?
In ihrem neuen Jugendroman zeigt die Autorin Mel Wallis de Vries erneut, wie meisterhaft sie es versteht Spannung aufzubauen. So wird aus einer durch einen verpassten Bus ausgelösten Wanderung schnell ein existenzielles Abenteuer. Eindrucksvoll dargestellt werden die ganz unterschiedlichen Frauen. Die toughe Bo ist ganz anders als die mitfühlende Lilly. Und die esoterisch angehauchte Anouk als die geheimnisvolle Mabel. Eingestreute Zeitungsartikel über den Fall „Emma“ geben dem Buch eine zusätzliche Spannungsebene. Fast unnötig ist es da zu erwähnen, dass die Autorin dem Jugendbuch (ISBN 978-3-8466-0097-9, 12,00 Euro, One-Verlag) einen überraschenden und faszinierenden Schluss gegeben hat.
(SMC)

