Jahrhunderte deutscher Geschichte hat Ulf Schiewe in einem spannenden Roman verpackt. Dabei sind geschichtliche Begebenheiten die Rahmenhandlung für fünf fiktionale Geschichten. In diesen erleben die Leser Menschen aus zwei Familien in der jeweiligen Zeit und erfahren von ihrem bewegten Schicksal. Im ersten Teil ist von Arnulf die Rede. Der junge Mann muss nach einem Streit mit dem Vogt über Nacht aus seinem Dorf fliehen. Auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft trifft er auf Hedwig, die von ungarischen Söldnern entführt wurde. Gemeinsam gelingt es beiden die kriegerische Zeit zu überleben und ihr Glück zu finden. Die zweite Geschichte erzählt vom Krieg mit den Wenden. Aufgrund von Machtkämpfen zwischen den Fürsten wird den Wenden der Krieg erklärt. Doch auch für die Bevölkerung hat das einen Preis. Handelsbeziehungen werden abgeschnitten und eine ganze Stadt geht in Flammen auf. Der dritte Teil des Buches führt die Leser in den 30jährigen Krieg. Als dieser immer sinnloser wird und sogar der Sold für die Soldaten ausbleibt, entscheidet sich eine kleine Gruppe der Söldner die Kriegskasse zu stehlen. Mit der wertvollen Beute sind die Söldner anschließend auf der Flucht. Der sich anbahnende Krieg gegen Frankreich ist der Hintergrund der vierten Geschichte. Der sich verstärkende Nationalismus lässt einen Krieg attraktiv erscheinen. Doch für die einzelnen Familien bringt er ganz konkrete Folgen mit sich. Der letzte Teil des Buches spielt in revolutionären Zeiten. Zwei Eisenbahnfabrikanten wetteifern um Marktanteile und Macht. Dass eine ungehorsame Tochter im Kampf David gegen Goliath den Ausschlag gibt, ist nur ein Aspekt der interessanten Geschichte. In „Land im Sturm“ erwarten die Leser Krieg und Gewalt aber auch Liebe und Romantik. Erschienen ist das Buch (ISBN 978-3-7857-2624-2) im Lübbe-Verlag. Ab 30.04.2020 ist der Titel auch als Taschenbuch verfügbar.
(SMC)