78 % der für ihre Videos bezahlten Beträge bekommt laut einem Interview nicht die Darstellerin oder der Kameramann, sondern die Website, über die der Kunde sich das Video anschaut. Das hinterlässt nicht nur auf der Stirn der seit Jahren im Geschäft aktiven Darstellerin. Andere bemängeln, dass Internetportale die Sucht nach immer neuen und härteren Filmen massiv beschleunigt hätten. Den Inhabern der großen Videoportale im Erotikbereich werden dabei menschenverachtende Methoden und Arbeitszeiten vorgeworfen. Zu Wort kommen auch Wirtschaftsjournalisten, die die international vernetzte Konzernstruktur offenlegen und darauf hinweisen, dass unklar ist, welche Personen und Investoren derzeit hinter dem digitalen Erotikkonzern stecken. Der geht in der Zwischenzeit in die Offensive und signalisiert durch Werbung an öffentlichen Orten, dass sein Geschäftsmodell zwar ungewöhnlich, in den meisten Staaten aber nicht verboten ist. In zahlreichen Interviews macht Ovidie deutlich, dass der digitale Markt dafür mitverantwortlich ist, dass die Rechte von Darstellern und Produzenten immer weniger Beachtung finden – und dass auch der Steuerzahler kein Gewinner dieser Entwicklung sein muss. Der Film sieht darüber hinweg, dass die Branche immer schon problematisch war. Heute scheinen die digitalen Plattformen mit ihrer Effizienz den Gestalten als dem Milieu immer mehr Konkurrenz zu machen. Während früher der Produzent die Darstellerin um die Früchte ihrer Arbeit brachte, sind es heute die Portale. Erschienen ist der Film bei mindjazz als DVD. (SMC)