20. Jan. 2025

Genuss

Schon im Eingangsbereich bekommt man den ersten Eindruck davon, dass im Spiegelzelt etwas Einzigartiges stattfindet. Fackeln weisen den Weg vom Parkplatz in das gut geheizte Zelt. Bereits im Empfangsbereich wird der Gast auf die kommenden Stunden voller Abwechslung und Sinnlichkeit vorbereitet. An einer Garderobe, wie man sie aus den alten, guten Theatern kennt, gibt man die schweren Wintermäntel in Verwahrung und stößt anschließend mit einem Glas prickelndem Sekt auf den gelungenen Beginn des Abends an. Dass die Erwartungen weitaus übertroffen werden, ist zu diesem Zeitpunkt fast schon klar. Denn während man von dem freundlichen Personal an seinen Platz geführt wird, hat man die erste Gelegenheit das Spiegelzelt zu genießen. Man weiß gar nicht wohin man zuerst schauen mag, denn überall funkelt es, an den Wänden und  Säulen reflektieren unzählige Spiegel, die mit Mosaiken verziert sind für spannende Effekte. Die flackernden Lichter im Raum scheinen unzählig wie die Sterne am nachtblauen Himmel zu sein. Der Moderator erklärt, dass die Spiegel früher dazu dienten, heimlich zu flirten und Blickkontakt nach hinten aufzunehmen. Ob von dem ein oder anderem Spiegel im Verlauf des Abends noch ähnlicher Gebrauch gemacht wird?

Doch dann wandern die Augen zur Bühne. Dort steht Moderator Philip Simon und führt mit lockeren Sprüchen durch das Programm. Der bekennende Holländer beweist Stilsicherheit und eine ausgeprägte Beobachtungsgabe. So fragt er sich, warum in Flugzeugen weltweit auf jedem Flug nach Tomatensaft verlangt wird, den am Boden nur wenige trinken möge. Er macht den Vorschlag, doch beim nächsten Mal nach Rhababer-Saft mit Erdbeerstückchen zu fragen und somit das Angebot der Fluggesellschaften zu erweitern. Doch damit kann man selbst im Spiegelzelt nicht aufwarten. Vielmehr erwartet die Gäste ein Menü der besonderen Art. Bis zur Verkostung lauscht man dem engelsgleichen Gesang von Chris. Als zweiter Moderator führt er mit Gesang durch die Show und begeistert, in dem er immer wieder in neue Frauenrollen schlüpft. Chris steppt, Chris verwandelt sich. Doch die grandiose Stimme bleibt erhalten. Sie ist das verbindende Element, auf das man sich zwischen den einzelnen Gängen und Showeinlagen freut.

Mit Winterzauber baut Bernhard Paul in diesem Jahr eine poetische Welt auf, die frei von Stress und Hektik des Alltags ist. Magier, Musiker, Artisten und Taschenspieler versetzen die Besucher in eine andere Welt. Eine Welt, in der das Duo Minasov seine Bekleidung wechselt. Die Frauen im Raum schauen mit neidvollen Blick zu, brauchten sie doch viel Zeit um sich stilgerecht für den Abend zu kleiden. In wenigen Sekunden wechselt auf der Bühne das rote Kleid mit Strassbesatz zum blauen Einteiler. Charly Martin begeistert derweil durch Tisch-Zauberei. Und Strahlemann & Söhne tauschen nicht nur ihre Kleidung sondern jonglieren gleichzeitig.

Stille Klänge von Denis Klopov laden zum Träumen ein. Im Scheinwerferlicht fährt er fast zärtlich über die Ränder von Wassergläsern und entlockt ihnen Töne, wie sie Feen auf ihren Harfen spielen. Hoch unter der Decke zeigt Prima ihre Künste an einem ungewöhnlichen Trapez. Es gleicht einer Spirale, in der sie sich verdreht, entdreht und die sie zu ihrem Spiel der  Körperbeherrschung nutzt. Mit ihr kann es nur Chy Mei Ling aufnehmen, die ihr gesamtes Gewicht auf einer Hand balanciert und dabei lächelt, als wäre sie federleicht. Man möchte ihr am liebsten einen Happen vom köstlichen Essen abgeben. Denn zwischen den verschiedenen Darbietungen erwartet die Gäste ein köstliches Vier-Gänge-Menü. Eine Rahmsuppe von geröstetem Perlhuhn, gebratenes Filet von der Dorade, Kalbsrücken mit Steinpilzkruste und geeiste Torte von Mousse au Chocolat sind fein zubereitet und gelungen dekoriert. Andreas Mattern und sein Team haben aus besten Zutaten einen wahren Gaumenschmaus zusammengestellt. Dreieinhalb Stunden exklusives Programm, perfekter Service und ein Menü, an das man sich noch lange erinnern wird. Die Show wird dienstags bis samstags um 20 Uhr und sonntags um 19 Uhr gezeigt. Show und Menü kosten 99 Euro bzw. 109 Euro freitags und samstags. Karten für eine der kommenden Vorstellungen kann man unter 0201/7994160 reservieren. (SMC)