13. Jul. 2025

Genuss

„Gräfinnen und Grafen“, begrüßt Gräfin Barbara in der Rolle der Hausherrin das Publikum. Das ist nicht nur aus der Umgebung angereist, sondern passend zur Story auch aus entfernteren Städten. Mit Trauer in der Stimme informiert Gräfin Barbara ihre „Verwandten“ über den Tod ihres Mannes Ritter Georg. Nach dessen Ableben ist nun das Erbe zu verteilen, auf das der ein oder andere der Gäste sicher schon ein Auge geworfen hat. Reiche Zolleinnahmen, die Burg selbst aber auch Weinberge und Jagdgründe und nicht zuletzt die Hand der Tochter des Ritters sind zu vergeben, sodass die Verteilung des bei einem Kreuzzug nach Jerusalem glaubhaften Berichten zufolge Verstorbenen gewiss keine leichte Aufgabe wird.

Umso besser, dass die Küche von Burg Anholt gut bestückt ist und mit kulinarischen Köstlichkeiten dafür sorgt, dass alle Gäste auf ihre Kosten kommen. Doch zurück zur Story des Kriminalbanketts: Schnell hat man sich mit dem Tod des Ritters arrangiert und sucht seinen persönlichen Vorteil. Witwe Barbara entwickelt lustvolles Interesse an den Männern in ihrer Umgebung, Graf Walter, der Bruder des Verstorbenen, freut sich auf seine neue Rolle als Herr im Haus und Barbaras Tochter Lilofee hat begonnen mit dem stotternden Spielmann Balbulus anzubändeln. Auch Bruder Feodor, der Burgkaplan, entdeckt durchaus neue Möglichkeiten, seit Gott den Burgherren zu sich gerufen hat. Während alle Beteiligten ihre Interessen mit Vehemenz verteidigen, sorgt Spielmann Balbulus mit Gesang und Musik für gute Unterhaltung.

Auch das Menü überzeugt. Nach geräucherter Forelle mit Rapunzelsalat wird ein Kürbissüppchen serviert. Als Hauptgang  folgt anschließend Tafelspitz vom Kalb mit glasierten Möhren. Ein außergewöhnlicher Nachtisch aus Anholter Brotpudding und Halbgefrorenem von braunem Gerstensaft ist der kulinarische Abschluss des Abends. Inhaltlich spitzt sich der Abend mit dem Tod eines der Darsteller plötzlich zu. Gemeinsam mit einem plötzlich vor der Tür stehenden Wallfahrer sind nun die Gäste eingeladen, Verdächtige zu identifizieren, Mordmotive aufzudecken und über die richtige Strafe zu entscheiden. Dabei dürfen einzelne geneigte Gäste aus dem Publikum in unterschiedliche Rollen schlüpfen und aktiv mitspielen während der Rest des Publikums den Abend von den Plätzen aus genießt. Das KriminalBankett in der wird erneut am 5. Dezember und 9. Januar in der Holsteinsmühle in Nürmbrecht, am 17. Januar im Burghotel Volmarstein in Wetter und am 23. Januar im Wasserschloss Haus Kemnade in Hattingen angeboten. Karten ab 59 Euro können über das Internet bestellt werden. (SMC)