13. Jul. 2025

Genuss

Mit einer Vorstellungsrunde beginnt der Kurs gegen 11 Uhr in der großzügigen und modern ausgestatteten Küche der Geschmackswerkstatt. Die macht nicht nur durch modernste Küchengeräte neugierig, sondern auch durch geschmackvoll ausgewählte moderne Kunst. In der Mitte des Raumes wecke eine überdimensionale Marmorplatte gespannte Neugier. Bis nach Südamerika reicht der Ruf des Geschmackstheaters inzwischen: Eine Teilnehmerin unterrichtet an einer deutschen Schule in Mexiko und plant in Zukunft mit ihren Schülern im Unterricht Pralinen herzustellen. Professionell ist auch das Interesse von Matthias aus Potsdam. Er ist Koch mit eigenem Restaurant und möchte sein Repertoire um die süßen Köstlichkeiten erweitern. Einen anderen Kurs im Geschmackstheater hat er bereits besucht und freut sich nun auf die zweite Runde. Die anderen Teilnehmer sind aus „Spaß am Kochen“, „Lust auf Schokolade“ und aus „purer Neugier“ zum Pralinenkurs gekommen.

Markus Dreschermann erklärt die in einer Mappe zusammengestellten Rezepte, während seine Frau bereits damit begonnen hat Schokolade im Wasserbad zum Schmelzen zu bringen. Doch halt! Kaum haben die Gäste stilvolle Kochschürzen angezogen, beginnt das Probieren. Im direkten Vergleich zwischen billiger Schokolade und einem hochwertigen Produkt erkennen die Gäste schnell, dass es sich lohnt bei den Zutaten nicht zu sparen. Den Supermarkt beim Einkauf konsequent zu vermeiden, gibt der Gastgeber den Kursteilnehmern mit auf den Weg und erzählt von seiner Begeisterung für „Slow Food“ und hochwertige Waren – möglichst aus der eigenen Region. „Probieren Sie soviel wie möglich“, rät Dreschermann seinen Gästen doppeldeutig und spielt dabei nicht nur auf Experimente bei der Pralinenherstellung, sondern auch auf die überhaupt nicht knapp bemessenen Schokoladenvorräte an.

Dann beginnt der Einsatz der Schokoholics. Dreschermann erklärt, dass flüssige Schokolade sich nur schlecht verarbeiten lässt und diese deshalb vor der Verarbeitung abkühlen muss. Damit dies gleichmäßig geschieht und die Schokoladenmasse in sich stabil bleibt, muss sie beim Abkühlen in ständiger Bewegung bleiben. Beherzt schüttet Dreschermann einen Schwung flüssiger Schokolade auf die Marmorplatte und beginnt diese mit schwungvollen Bewerbungen mit einem Metallspachtel über die Platte zu bewegen. Der stammt natürlich nicht aus dem Baumarkt, sondern ist als lebensmittelecht gekennzeichnet.

Sobald die Schokolade nicht mehr von selbst zerläuft, wird die Masse von der Platte wieder in die Schüssel gegeben und dort mit der restlichen Schokolade verrührt. Einige Minuten später hat die Schokolade die perfekte Temperatur – sorgsam geprüft mit Kennerblick oder einem digitalen Thermometer. War man zu langsam, kann man die Schokolade mit der Mikrowelle wieder verflüssigen und einen neuen Versuch starten. Im Kurs gelingt das Temperieren der Schokolade reibungslos, sodass gleich mit der Herstellung der ersten Pralinen begonnen werden kann. Dabei erklärt Dreschermann verschiedene Techniken zur Herstellung von Pralinen. Der einfachste Weg zur Herstellung von Pralinen ist der Kauf von Schokoladenhohlkörpern. Diese werden mit einem Spritzbeutel mit einer schmackhaften Füllung versehen und anschließend mit einem sehr kleinen Spritzbeutel mit flüssiger Schokolade verschlossen. Ein anderer Weg ist das Gießen der Schokolade in entsprechende Formen. Dabei kann man entweder massive Schokoladenpralinen gießen oder handgemachte Pralinenhohlkörpern.

Um diese herzustellen, werden Formen, zum Beispiel in Form einer Kaffeebohne oder Kakaofrucht, mit Schokolade gefüllt. Nach kurzem Abkühlen wird die überzählige flüssige Masse aus der gestürzten Form entfernt, sodass nur eine dünne Schicht zurückbleibt. Gibt man später eine Füllung hinein und verschließt die Praline abschließend mit einer dünnen Schicht flüssiger Schokolade, so ist das Werk vollendet. Weitaus wenig aufwändig ist es, mit einer Lochmatte Schokoladentaler zu gießen und diese anschließend mit dem Spritzbeutel zu dekorieren. Im Kurs probieren die Teilnehmer die verschiedenen Herstellungsweisen aus, kreieren schmackhafte Füllungen und haben Gelegenheit Markus Dreschermann alle Fragen rund um Schokolade und Desserts zu stellen. Dabei kommt auch der Spaß nicht zu kurz, denn in erster Linie soll der Kurs den Gästen Spaß machen, wie Dreschermann bekennt. So verbinden sich Lernen, Spaß und Naschen zu sieben unterhaltsamen Stunden.


Der Kurs inkl. Getränken und einer gut gefüllten Schachtel selbst gemachter Pralinen kostet pro Person 125 Euro. Die nächsten Kurse werden am 21.12.2008, 11.01., 21.02. und 22.03.2009 angeboten. Eine auf drei Stunden verkürzte Variante des Kurses kann man an anderen Terminen bereits ab 50 Euro besuchen. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann Zutaten und Werkzeuge für die eigene Pralinenproduktion im neuen Online-Shop des Geschmackstheaters kaufen. (SMC)