24. M&a. 2025

Genuss

An anderen Tagen ist Gut Mausbeck ein solides Restaurant, doch für die Dinnershow verwandelt sich die Scheune in einen hanseatischen Table-Dance-Club. Schon an der Tür werden die Gäste vom Clubbesitzer und seinem an einen Motorrad-Rocker erinnernden Türsteher Kalle in Empfang genommen. Beide sind auf der Suche nach einer neuen Tänzerin, denn eine der gerade von der Konkurrenz aus dem Nachtclub Tollhaus abgeworbenen jungen Frauen wurde am Morgen kaltblütig erschossen. Im Mittelpunkt des Raumes steht eine Tanzfläche mit silbern glänzender Tanzstange. Am Fuß der Stange sind mit Klebeband die Umrisse eines Frauenkörpers abgeklebt. Doch vom Tod seiner Tänzerin Betty Montana lässt sich Inkasso Pitt nicht den Eröffnungsabend verderben. Er will auf jeden Fall einsteigen in das Geschäft ums große Geld und seinen Gästen im bis auf den letzten Platz gefüllten Club etwas bieten.

Geblieben sind ihm die Showgirls Aminata und Mona Lisa. Die eröffnen den Abend mit einem live gesungenen Song. Später sollen beide auch tanzen, denn ihr neuer Boss verspricht die heißesten Nummern vom Kiez. Die können in Gut Mausbeck zumindest die Gäste bewundern, die nicht hinter einer der Säulen im Raum Platz gefunden haben. Doch bevor es richtig losgeht, stürmt Wachtmeister Hansen von der Hamburger Polizei in den Raum. Er will den Club schließen und seine Mordermittlungen beginnen. Dann folgt der erste Gang. Der besteht im Gut Mausbeck aus Rauchforelle mit Salat. Dann geht die Show weiter. „Keine Bange, es geht weiter an der Stange“, reimt Inkasso Pitt und lädt das Publikum ein, der an der Stange tanzenden Aminata auf den Tischen ausliegendes Papiergeld zuzustecken. Später gibt es auch noch eine von Mona Lisa Donner und Aminata Blitz gesungene, umgetextete Version von „Lady Marmalade“ und den Auftritt eines als Hund verkleideten Sklaven, der von seiner Peitsche schwingenden Herrin durch den Raum geführt wird. Auch auf Inkasso Pitt wartet eine Überraschung. Mit dem Sanften Otto und dem Schnellen Egon stehen zwei gefährliche Rivalen vor der Tür. Während der im roten Jackett mit Pfauenfederapplikationen gekleidete Otto nur sanft wirkt, spricht der gruselig wirkende Egon deutlich langsamer als er schießt. Während sich der Konflikt zwischen den Männern entwickelt, wird den Gästen als zweiter Gang aromatische Lauchsuppe mit Lachsklößchen serviert.


Schließlich kommt sogar „Udo Lindenberg“ für einen Gastauftritt in „Die lange Stange“. Er präsentiert einen seiner Songs. „Reeperbahn“ ist den meisten Gästen bekannt, sodass diese bei dem stimmungsvollen Lied begeistert mitklatschen. Zu „Der Greis ist heiß“ kommen mit Rollator und Stöcken verkleidete Darsteller in den Raum und verdeutlichen mit ihrem Auftritt die Botschaft des Songs. Dann stehen wieder Musik und Tanz im Mittelpunkt – und ein geheimnisvolles Eröffnungsgeschenk. Ist die weiße Lilie eine Todesblume? Doch das bleibt zunächst ungeklärt, denn das zu einem Seemannslied schunkelnde Publikum freut sich über Hans Albers „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“. Schließlich folgenden die dramaturgischen und kulinarischen Höhepunkte des Abends. Besonders gelungen ist der Küche von Gut Mausbeck das Schweinefilet mit Bohnenragout. An der langen Stange geht es heiß her. Ein weiterer brutaler Mord erschüttert den Eröffnungsabend. Wachtmeister Hansen beginnt wieder zu ermitteln. Und braucht dafür die Hilfe des Publikums. Wer war der Mörder? Was war das Motiv? Und wie soll die Strafe ausfallen? Das schreiben die Gäste auf kleine Karten. Es folgen Dessert, Auflösung und der stimmungsvolle Song „Auf St. Pauli brennt noch Licht“. Das nächste Mal im Ruhrgebiet wird das Stück am 23. Februar in Hattingen, am 24. Februar in Duisburg, am 13. April in Bottrop und am 15. April 2018 in Dortmund gezeigt. Karten gibt es telefonisch unter 02327/9918861.

(SMC)