Nach der Sommerpause geht das et cetera mit der neuen Show „#dreamteam“ an den Start. Was auf den ersten Blick nach einem digitalen Hashtag klingt, ist nur die Überschrift für eine Show mit sehenswerter Artistik und internationalen Künstlern. Wer auf der Bühne steht, ist gleich zu Beginn zu sehen, denn Regisseur Sammy Tavalis schickt gleich zu Beginn der Show alle Artisten auf die Bühne. Im Vordergrund jonglieren die Diabolo Weltmeister Benno & Max, die als Moderatoren durch die 90minütige Show führen, mit Bällen und Keulen. Im Hintergrund zeigen die Artisten ihr Können – zu rockiger Musik und vor einem mit Graffiti bemalten Bühnenhintergrund. Im Bühnennebel spielen die beiden sich – sprichwörtlich und verbal – die Bälle zu. Artistisch – bei Jonglage und Diabolo gelingt das hervorragend.
Das Programm geht mit einem artistischen Höhepunkt weiter. Der 20-jährige Alexey Glavatskiy aus der Ukraine zeigt auf dem Schlappseil sein Können. Er balanciert nicht nur auf dem zwischen zwei Masten durchhängenden Seil, sondern beherrscht die Balance so gut, dass er sich auf das dünne Seil setzen und sogar legen kann. Auch das Kunststück einen Stuhl mit zwei der vier dünnen Beine auf das Seil zu platzieren und auf diesem zu sitzen, gelingt. Dass Alexey Glavatskiy am Ende ein Brett und eine Röhre, die man sonst von Rola-Rola-Artisten kennt, auf das Seil setzt und auf dieser wackeligen Konstruktion mit drei Keulen jongliert, krönt den gelungenen Auftritt.
Die beiden Moderatoren haben sich auch Stand up-Comedy auf die Fahnen geschrieben. Das mag nicht nur ihre farbenfrohen Trainings-Anzüge erklären, sondern auch das Einspielen ihrer erfolgreichen Internet-Videos oder einen Apfel-Wettessen mit einer Zuschauerin. Während die den Apfel ganz normal isst, jongliert ihr Gegenpart aus dem Moderatorenteam mit drei Äpfeln, die er wirft und dabei immer wieder abbeißt. Kreativ ist eine Jonglage, bei der beide Moderatoren ihre Kleidung tauschen und zwischendurch in Unterwäsche vor dem Publikum stehen. Dass die beiden auch anders können, beweisen sie bei einem Zahlenrätsel, bei dem sie zu einer aus dem Publikum gerufenen Zahl in Windeseile ein Zahlenquadrat mit 16 Zahlen füllen, die diagonal, vertikal und horizontal in Summe genau die zufällig gewählte Zahl ergeben.
Beim Auftritt von Kimberly Lester denkt man zunächst an ein Märchen aus 1001 Nacht. Orientalische Klänge, eine verschleierte Frau, Bauchtanz? Doch schnell entwickelt sich daraus eine vielseitige Antipoden-Nummer, bei der nicht nur vier Tücher, sondern auch fünf Bälle durch die Luft wirbeln. Höhepunkt des Auftritts ist, dass die Artistin einen meterhohen Turm balanciert und einen Fall über vier Plattformen bis zu einem an der Spitze befestigten Korb nach oben springen lässt.
Rebekka Spiegel zeigt einen kraftvollen Auftritt mit der Vertikalkette. Wo andere Artistinnen an Strapaten oder Seilen hängen, hat sie sich für eine schwere Metallkette entschieden. Die düster geschminkte Powerfrau zeigt an der Kette eine kraftvolle Choreografie mit vielen interessanten Elementen. Das Klackern der Kettenglieder liefert dazu einen ebenso eindrucksvollen Sound. Ein echter Kontrast dazu ist der Auftritt des Akrobatik-Trios „Beautiful“. Die drei Frauen zeigen eine ausgefeilte Choreografie, bei der Balance- und Bewegungselemente fließend ineinander übergehen. Unter anderem bilden zwei der Artistinnen im Handstand mit ihren Füßen eine Plattform, auf der die dritte ihre Akrobatik zeigt.
Alexey Glavatskiy ist mit dem Cyr ein weiteres Mal zu sehen. Das mit LEDs beleuchtete Cyr liefert während der Drehungen auf der dunklen Bühne eine eindrucksvolle Lichtshow. Dazu zeigt der Artist sein Können in der Mitte des übergroßen Reifens. Auch die Moderatoren haben ein besonderes Highlight vorbereitet. Sie zeigen eine ausgefallene, kreative und äußerst anspruchsvolle Diabolo-Nummer, die man in dieser Qualität lange nicht gesehen hat. Da muss selbst das Duo „Since Moment“ aus Dubai sich anstrengen, um an den Strapaten zu glänzen. Doch den beiden, die auch schon in verschiedenen Talentshows zu Gast waren, gelingt das. Mal hält er die Strapaten nur mit einer Hand, während sie an der anderen hängt. Mal sind die beiden nur mit den Zähnen miteinander verbunden und zeigen doch rasante Drehungen und Spagats. Und auch der Rollentausch gelingt – auch sie kann ihn mit den Zähnen in der Luft halten. Eindrucksvoll. Karten für die Show, die bis zum 3. November 2024 gezeigt wird, gibt es ab 33 Euro telefonisch (0234/13003) und auf der Internetseite des Varietés.
()