30. Mai. 2023

Kultur

Wer sich mit dem Auto auf den Weg zur Grugahalle macht, sollte früh da sein, denn die Zahl der Parkplätze unmittelbar vor der Halle ist überschaubar. Von den weiteren Plätzen (einheitlich 4 Euro) ist der Weg bis zum Eingang ziemlich weit. In der gut geheizten Halle wird von Anfang an eine Menge geboten. „Pump up the Jam“ ist einer der ersten Popsongs, zu denen die Eisläufer in ihren phantasievollen Kostümen über das Eis gleiten. Auch neben den bunten Kostümen und den auch sportlich anspruchsvollen Choreografien der Läufer gibt es eine Menge zu sehen. Leinwände an Traversen in der Mitte der Halle und in den Ecken der Eisfläche ergänzen die großflächige Projektion im Hintergrund. Die Leinwände unterteilen die große Eisfläche, werden von den Eisläufern umrundet und verwandeln den eigentlich leeren Raum immer wieder in stimmungsvolle Orte. So wird das Publikum mitgenommen in die Welt der wundervollen Stadt Atlantis, in der getanzt, gefeiert und gelacht wird. Hohe Sprünge, Drehungen auf einem Bein und andere Darbietungen vermitteln die unbändige Lebensfreude der Einwohner. Dazu werden teils veränderte Versionen von Stücken der klassischen Musik aber auch von Popsongs wie „I want it that way“ präsentiert. Neben klassischem Eislauf setzt die Produktion auch auf Tanzelemente auf dem Eis. In einer Szene kommt Magie ins Spiel. In einer „Maschine“ wird eine zersägte Person wieder zusammengesetzt. Ein Magier lässt mit einem „Magneten“ eine Kiste, in der eine Eisläuferin steckt, schweben. Dann rasen zwei Tische über das Eis, hinter denen sich deutlich sichtbar menschliche Beine befinden, die sich bewegen. Den Oberkörper dazu sucht man vergeblich. Sekunden später verschwindet ein Mensch in einer „Röntgenmaschine“ – und eine Puppe verwandelt sich in eine lebendige Frau.

Schließlich wird das Geheimnis von Atlantis gelüftet. Farbenfroh leuchtende Kristalle werden auf das Eis geschoben und bieten die perfekte Kulisse für die nächsten Szenen. Auch an Akrobatik wagt sich die Produktion heran und präsentiert eine Mischung aus Luftringartistik und Eislauf. Erst wird die Akrobatin nur kurz in die Luft gehoben, doch dann geht der eigentliche Auftritt erst richtig los. Mit einem Knie hängt sie im Ring. Ein Spagat in der Luft folgt. Unterhalb sind als Insekten und Blüten verkleidete Eisläufer zu sehen. Einige Minuten später wird eine Plattform auf die Eisfläche geschoben. Auf dieser zeigt ein Paar ausgefeilte Partnerakrobatik. Während in der Projektion Blütenblätter herabrieseln zeigen die beiden eine Mischung aus Kraft und Poesie. Sehenswert sind wie oft bei Holiday on Ice auch die Kostüme. In Erinnerung bleiben zum Beispiel Eisläufer mit silbern glitzernden Geweihen. Auch schmucke Vögel, ein strahlend weißes Einhorn und ein Drache mit Schlangenkörper bezaubern nicht nur die Kinder im Publikum. Ein weiteres Highlight ist ein Auftritt an Strapaten in der Mitte der Eisfläche. Während am Rand der Eisfläche Feuerfontänen aufsteigen zeigt der rot gekleidete Artist in der Luft seine wilde Show. Während dieses Auftritts ist im Hintergrund zu sehen, wie das von Flammen erleuchtete Atlantis langsam vom Wasser des Ozeans überspült und schließlich verschluckt wird.

Nach der Pause sind bei der Premiere zunächst die Pahde-Zwillinge zu sehen. Sie begleiten drei Kinder aus der Region, die in einem kurzen Auftritt ihr Können auf dem Eis zeigen. Dann beginnt der zweite Teil der Atlantis-Show. Dieser spielt unter Wasser. Zu „What a wonderful World“ sind unter Wasser Fische und Seepferdchen zu sehen. Unter den farbenfrohen Kostümen stecken ganz in schwarz gekleidete und deshalb in der abgedunkelten Halle kaum sichtbare Eisläufer. Gut zu sehen sind hingegen die bunten Kostüme von Quallen, Fischen und Rochen. Schließlich sind 28 grünlich schimmernde „Fische“ zugleich auf dem Eis. Sie drehen sich in ausgefeilten Formationen und faszinieren das Publikum, das im Takt der Musik mitklatscht. Auch unter Wasser ist Platz für Akrobatik. An den Strapaten kehrt das Artistenpaar zurück und überzeugt erneut mit einer harmonischen Darbietung. Zum Auftritt von vier ganz in gelb gekleideten Tauchern hat man sich der Musik aus Tschaikowskys "Schwanensee" bedient. Die Taucher haben das versunkene Atlantis entdeckt und sind mit Suchscheinwerfern auf Erkundungstour. Für ihren an ein Ballett erinnernden Auftritt haben sie Schwimmflossen über ihre Schlittschuhe gezogen. Um ihre Welt zu retten versuchen die Fische die Taucher dazu zu bringen, die wertvollen Kristalle zu reparieren und so ihre Welt wieder zum Strahlen zu bringen. Gezeigt wird die Show bis zum 2. Januar in Essen, vom 11. bis 14. Januar in Düsseldorf und vom 19. bis 21. Januar 2018 in Dortmund. Karten gibt es ab 24,90 Euro. (SMC)