Der Abend beginnt mit Queen. Mit „Who wants to live forever“ eröffnen Sänger Klyive und die Live-Band das Programm. Musik steht in diesem Programm im Mittelpunkt. Die ist stimmungsvoll und laut. Schon vor Showbeginn verteilt das Servicepersonal auf Wunsch für empfindliche Gäste einen Gehörschutz. Den kann man auch bei „Let me entertain you“ brauchen. Sänger und Band sind nicht nur gute Musiker, sondern auch echte Entertainer. So performt der Gitarrist diesen Song auf einer Plattform, aus der Wind und Bühnennebel strömen. Neben den Musikern sind während der Show auch vier Tänzerinnen auf der Bühne, die mit vielfältigen Kostümen für Hingucker sorgen.
Doch natürlich gehören zum Apollo-Varieté-Programm auch Artisten. Zwar glaubt man beim Auftritt des Trio Csà szà r zunächst, die Blues Brothers kämen auf die Bühne, doch schnell merkt man, dass hier etwas anderes im Mittelpunkt steht. Kaum sind die schwarzen Jacketts und Hüte verschwunden, stehen die beiden Männer mit einer weiteren Artistin auf dem Schleuderbrett. Diese wird im Salto auf die Schultern ihres Kollegen gewirbelt. Einer der Artisten lässt sich auf die Schultern seines Kompagnons schleudern. So gewinnt er Kraft und Beschleunigung, um die Dritte im Bunde besonders hoch in die Luft zu katapultieren. Nachdem zwischenzeitlich zwei Schleuderbretter gleichzeitig im Einsatz sind, springen zum Abschluss beide Männer auf ein Brett und wirbeln die Artistin zum mehrfachen Salto in die Luft.
Entfernt an Mr. Bean erinnert die Comedy von „Mr. P.P.“. Sowohl in Bezug auf seine Kleidung als auch auf seine Aktionen auf der Bühne kennt der Entertainer keine Grenzen. Aus dem Film „Dirty Dancing“ stammt die Melodie „Time of my life“. Zu der scheinen die Tänzerinnen sich auf der Seitenbühne einen flackernden Kinofilm anzuschauen. Doch schnell hält es diese nicht mehr auf den Plätzen. Auf der Hauptbühne ist das Duo NiKa mit eindrucksvoller Hand-auf-Hand-Akrobatik zu sehen. Dabei wirbelt Nikolay Shrybnik seine Partnerin Katya Partika durch die Luft. Nur von seinem Fuß gestützt zeigt sie einen fast freischwebenden Spagat. Und auch umgekehrt ist bei diesem Duo eine Menge möglich. So macht Nikolay Shrybnik einen Handstand auf ihren Schultern. Nach soviel Akrobatik darf auch der Humor nicht zu kurz kommen. „Mr. P.P.“ lässt unter abenteuerlichen Geräuschen Tischtennisbälle in seinem Mund verschwinden. Er beeindruckt durch schräge Mimik, läuft gackernd wie ein Huhn über die Bühne und jongliert schließlich mit drei Tischtennisbällen, die er aus dem Mund in die Luft katapultiert, um sie anschließend wieder auf gleiche Weise aufzufangen.
Beim Auftritt von Laetitia Bouffard-Roupe richten sich alle Blicke nach oben. Die Artistin hängt am Luftring hoch über der Bühne. Mal ist sie im Spagat kopfüber zu sehen. Mal hält sie ihren Körper nur mit einer Hand oder der Kniekehle unter dem Ring. Auf Geschwindigkeit kommt es hingegen bei Marcel Peneux an. „When the saints go marching in“ spielt die Band während er über die Bühne und eine silbern reflektierende Bühnenkonstruktion tanzt. Während des Auftritts lädt er das Publikum zum Klatschen, Trampeln und Mitsingen ein und sorgt so bis zur Pause für Stimmung. Nach der Pause steht der „King of Pop“ im Scheinwerferlicht. Sänger Klyive präsentiert ein Medley aus den bekanntesten Songs von Michael Jackson. „Billy Jean“ ist genauso dabei wie „Beat it“ oder „Smooth Criminal“. Bevor es mit „Thriller“ und „Black or White“ weitergeht, ist eine beeindruckende Bühnenshow zu sehen. Während Comedian „Mr. P.P.“ durch den Zuschauerraum läuft, wird auf der Bühne der Pole aufgebaut. Der ist für den zweiten Auftritt des Duo NiKa gedacht. Zu harten Klängen ist sie kopfüber im Spagat zu sehen. Ihr Bühnenpartner bewegt seinen Körper scheinbar schwerelos um den Mast. Auch „Mr. P.P.“ scheint schließlich Gefallen am Pole zu finden, doch natürlich reicht es nicht, um dem Duo NiKa nachzueifern. Musikalisch geht es mit „Fields of gold“ und „Candle in the wind“ weiter. Auf der Bühne ist Elisabeth Schmidt am Schwungtuch zu sehen. Im roten Kleid zeigt sie zwischen den beiden Tuchschlaufen einen Spagat. Sie lässt sich fallen, fängt sich wieder und bewegt ihren Körper anmutig durch die Luft. Am Boden folgen darauf die Fratelli Caveagna. Der eine Artist macht auf dem anderen Handstand. Der eine dreht sich aus der Rückenlage auf den Bauch und weiter wieder auf den Rücken, während der andere auf ihm Handstand macht. Auch in den Beinen haben Davide und Andrea jede Menge Kraft. Obwohl sein Bruder Handstand auf ihm macht, gelingt es dem einen, seine so doppelt belasteten Beine nicht nur vom Boden in die Luft zu heben, sondern diese mitsamt der Last in die Luft zu strecken. Der Abend endet mit einem musikalischen Feuerwerk gemischt unter anderem aus Hits der Rolling Stones, der Beatles und von Elvis. Karten für die Show gibt es telefonisch (0211/8289090) und über Internet.
(SMC)