30. Mai. 2023

Kultur

Als erster Artist hat Nikita Boutorine seinen Soloauftritt. Er kommt mit einer freistehenden Leiter auf die Bühne und zeigt auf dieser seine eindrucksvolle Balance. Die nur auf ihren eigenen Füßen stehende Leiter wird von dem russischen Artisten auf die unterschiedlichsten Weisen erklettert. Mal geht es vorwärts hinauf, mal rückwärts. Schließlich gelingt sogar noch ein Überschlag, bevor Nikita Boutorine nach seinem schnellen und eindrucksvollen Auftritt wieder auf der Bühne steht. In eine ganz andere Richtung gehen die vielen humorvollen Einlagen der Moderatoren. Der wortkarge Willi Blue und sein Kompagnon Jerry Lee Meier sind nicht nur mit spitzer Zunge zu sehen, sondern auch als Messerwerfer, mit einem ungewöhnlichen Jodelauftritt und mit Alphörnern. Nur beim Spiel an den „singing balls“ bleibt der gute Geschmack auf der Strecke. Sehenswert ist bei diesem Auftritt vor allem die Mimik der gleich daneben stehenden kanadischen Artistin Alexanne Raby. Humorvoll sind dafür die Auftritte von Tode Banjanski, der während der Show immer wieder auf die Bühne stürmt, um seinen Gesang zu präsentieren. Doch Willi und Jerry Lee schicken ihn immer wieder zurück hinter die Kulissen, bis ganz zum Schluss sein großer Auftritt kommt.

Erst spät bemerkt das Publikum, dass Stimmungskanone Frau Schmidt zwar im Putzfrauen-Kostüm auf die Bühne kommt, aber weitaus mehr kann als Tierstimmen zu imitieren und mit dem Putzfeudel über die Bühne zu tanzen. Schon bei diesem Auftritt bleibt sie mit eingebautem Salto und Jonglage am Besen in Erinnerung, doch mit ihrem Bühnenpartner Toni Farello läuft sie zu Höchstform auf. Während der erst nur gebeten wird mit einer Rassel für musikalische Untermalig zu sorgen, ist sein Körper schon bald Plattform für eindrucksvolle Artistik. Frau Schmidt steht auf einem Fuß auf dem Kopf des Mannes und wirbelt bei einem späteren Auftritt auf dem Einrad auf seinen Schultern umher, während er die Balance hält und dass Rad über die Bühne bewegt. Klassisch schön ist der Auftritt von Alexanne Raby am Luftring. Während eine Diskokugel unzählige Lichtpunkte auf die Decke des Varietés projiziert, steht die Kanadierin im Luftring, wirbelt herab und hängt nur noch mit einem Fuß in einer Schlinge. Wenig später zeigt sie in der Luft einen Spagat und begeistert durch eine selten gesehene Choreografie mit vielen interessanten Elementen.

Hula-Hoop ist längst auch für Männer ein Thema. Wie gut das funktioniert zeigt Igor Boutorine. Er wirbelt den Reifen nicht nur um die Hüften, sondern auch um die Beine. Geschickt fängt er die von ihm geworfenen Reifen mit der Fußspitze wieder ein und sorgt so für einen runden Auftritt. Zu dem gehört auch vier Reifen um seine Arme zu wirbeln und schließlich auf einem Bein stehend von den wirbelnden Reifen umringt zu werden. Anežka Bočková schließlich zeigt ihr Können mit den Skipping Rope. Während andere schon beim normalen Seilchenspringen aus der Puste geraten, zeigt die Artistin wie weit man wirklich gehen kann. Im Sitzen hüpft sie immer wieder in die Luft, um das Seil passieren zu lassen. Sie nimmt andere Artisten mit in das sich bewegende Seil und schafft es immer wieder rechtzeitig in der Luft zu sein. Schließlich heißt es zum Ende des kurzweiligen Programms „Der Rock´n´Roll ist im Raum“ – und Elvis Presley sorgt dafür, dass die Stimmung bis zur letzten Minute auf dem Höhepunkt bleibt. Karten für das Programm gibt es telefonisch (0234/13003), an der Abendkasse und über Internet. (SMC)