Mit 18 Millionen Besuchern pro Jahr sind die Niagarafälle die beliebteste Touristenattraktion Nordamerikas. Wer – zum Beispiel bei einem Besuch in der Metropole Toronto – in der Nähe ist, kann sich die Wasserfälle an der Grenze zwischen Kanada und den USA anschauen und an den Ufern des Niagara Rivers, der an den Fällen 57 Meter in die Tiefe stürzt, ganz unterschiedliche Abenteuer vom Wildwasserspaziergang bis hin zur rasanten Speedbootfahrt erleben.
Auf dem Weg zu den Fällen
Von Toronto, aber auch von vielen anderen Städten aus, gelangt man mit dem Megabus direkt aus dem Stadtzentrum zu den Niagara-Fällen. Die komfortablen Reisebusse verkehren nach einem festen Fahrplan und sind mit bequemen Sitzen ausgestattet, sodass man die Fahrt ganz entspannt verbringen kann. Wer in den ersten Reihen sitzen möchte, kann diese Plätze gegen einen kleinen Aufpreis reservieren. Bei allen anderen Plätzen gilt freie Platzwahl.
Überblick aus der Seilbahn
Schon 1916 eröffnete die Seilbahn mit der roten Kabine über den Whirlpool des Niagara Flusses. Das „Whirlpool Aero Car“ fährt auf einer insgesamt rund einen Kilometer langen Strecke hin und zurück über die Schlucht. Aus der Vogelperspektive, 86 Meter über dem Grund, kann man sich das rasant fließende Wasser anschauen und bekommt Informationen über die Fälle. Da alle Besucher auf halber Strecke die Plätze wechseln, genießt man den Ausblick aus der historischen Seilbahn in beide Richtungen.
Wildwasserspaziergang am Fluss
Über die Zeit hat das Wasser des Flusses sich tief in den Felsen geschnitten. Deshalb sind die Ufer des Niagara Flusses rund um die Fälle nur schwer zugänglich. Eine Ausnahme ist der „White Water Walk“. Mit einem Aufzug geht es rund 70 Meter nach unten – wo eine rund vierhundert Meter lange Promenade direkt am tosenden Wasser entlang führt. Infotafeln erklären die Besonderheiten der rund 12.000 Jahren alten Wasserfälle und die Wasserfarbe. Da der Fluss auf seinem Weg große Mengen Sedimente aus dem Sandstein löst, schimmert das Wasser unter den weißen Schaumkronen der Wellen türkis.
Ein Blick hinter die Fälle
Eine eindrucksvolle Perspektive auf die Wasserfälle bietet auch die „Journey behind the Falls“. Ein vor 130 Jahren gebauter Tunnel führt auf eine Aussichtsplattform, von der aus man die volle Breite des Horseshoe-Wasserfalls bewundern kann. Ausgestattet mit Regenponchos kann man die Kraft des Wassers sehen, hören und spüren.
Mit dem Boot zu den Fällen
Bei einer Fahrt auf den Schiffen von „Niagara City Cruises“ kommt man ziemlich nah an das tosende Wasser des Horseshoe-Falls, der auf einer Breite von 670 Metern herabstürzt. Bei der 20-minütigen Tour kann man auf dem offenen Deck den Nebel der Wasserfälle auf der Haut spüren und bei Sonnenschein immer wieder Regenbögen rund um die Wasserfälle beobachten. Wer lieber trocken bleiben möchten, kann sich im Regenponcho vom unteren Deck aus von den Wassermassen faszinieren lassen.
Abenteuer an der Zipline
Gleich neben den Ausflugsschiffen liegt der Ausgangspunkt für Fahrten mit der „Zipline to the Falls“. Auf vier Spuren können abenteuerlustige Besucher der Fälle hier mit Blick auf die Wasserfälle an den 670 Meter langen Stahlseilen mit bis zu 70 km/h auf den Wasserfall zurasen. Anschließend geht es mit einem kleinen Shuttle wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Ein feucht-fröhlicher Spaß
Ein gutes Stück unterhalb der Fälle starten die Speedboote von „Whirlpool Jet Boat Tours“. Wer in diese Boote steigt, entscheidet sich für ein echtes Abenteuer, denn bei der Fahrt mit den schnellen Booten wird man planmäßig nass. Während der Fahrt durch die wilde Schlucht kommt mit der Musik des Bootes Party-Stimmung auf. Kurz vor der Einfahrt in mehrere Meter hohen, stehenden Wellen heißt es jedoch, die Hände in die Sicherheitsposition bringen und die Welle mit ihrem ganzen Schwung genießen. Hier werden auch die Gäste in der hintersten Reihe garantiert nass.
Hoch hinaus im Klettergarten
Wer genug Zeit hat, findet am Ufer des Niagara Flusses einen vielfältigen Klettergarten. Auf verschiedenen Parcours kann man im „Whirlpool Adventure Course“ klettern und das vor dem Landschaftspanorama des Niagara Whirpools und der Schlucht. Über eine Leiter gelangt man auf die Plattformen des Hochseilgartens. Von dort aus klettert man über Drahtseile, wackelige Brücken und Frachtnetze durch den Klettergarten oder gleitet über Seilrutschen durch die Luft.
Ein Pass für alle Fälle
Wer die Niagarafälle besucht, braucht für die meisten der Attraktionen Eintrittskarten. Da sich die Attraktionen über mehrere Kilometer an den Ufern des Flusses verteilen, sollte man im Vorfeld planen, was man besuchen möchte. Neben der Frage, ob die jeweilige Attraktion auf der kanadischen oder der US-amerikanischen Seite des Flusses liegt, geht es auch um die passende Reihenfolge und den Transfer, zum Beispiel mit dem lokalen Busshuttle-System. Mit einer guten Vorplanung spart man viel Zeit und kann Tickets mit festen Uhrzeiten buchen, statt in einer langen Schlange zu warten. Nach der Planung weiß man auch, ob sich einer der „Pässe“ mit gebündelten und deshalb rabattierten Eintrittskarten lohnt.
Abends sind die Fälle beleuchtet
In den Abendstunden werden die Wasserfälle beleuchtet. Das gilt sowohl für den großen, aufgrund seiner hufeisenartigen Form „Horseshoe Fall“ genannten Wasserfall als auch für die „American Falls“ und die nur 17 Meter breiten „Bridal Veil Falls“. Wer auch das Feuerwerk um 22 Uhr sehen möchte, sollte eine Übernachtung in der Nähe der Fälle einplanen, denn der letzte Megabus nach Toronto fährt bereits um 21:15 Uhr. Nach rund zwei Stunden ist man zurück in Toronto.
Toronto ist sehenswert
Nicht weit von der Bushaltestelle und dem zentralen Bahnhof liegt das „Le Germain Hotel Toronto Maple Leaf Square“. Die Zimmer des exklusiven Hotels sind, passend zum nahe gelegenen Sportstadion, mit großen schwarz-weiß Aufnahmen von Sportlern gestaltet. Nach dem Aufenthalt in Toronto fährt der Megabus auch zum Flughafen Hamilton, von dem aus die isländische Low-Cost-Airline „Play“ startet. Die Flüge mit Abflugzeit in den Abendstunden führen zunächst nach Island – und von dort weiter in viele europäische Städte, darunter den deutschen Metropolen Berlin, Düsseldorf und Hamburg.
(SMC)