24. M&a. 2025

Reisen

Einmal im Jahr treffen sich im Kaiserwinkl die Ballonfahrer. Rund 50 Teams mit ihren riesigen, bunten Ballons gehen dann für einige Tage gemeinsam in die Luft, machen Wettfahrten und nehmen Gäste mit in die Luft. Mit dabei sind sowohl Freizeitpiloten als auch professionelle Ballonpiloten wie Werner Schrank. Der 43-jährige machte vor 25 Jahren im Alter von 17 Jahren den Pilotenschein und ist heute das ganze Jahr über mit Heißluftballons in der Luft. 7.800 m³ heiße Luft fasst der farbenfrohe Ballon, mit dem sein Team in diesem Jahr in den Kaiserwinkl gekommen ist. Kurz bevor die Ballonfahrt losgeht, ist auf der Wiese am Walchsee noch nichts zu sehen. Dann nähert sich ein Fahrzeug mit Anhänger, in dem der Korb und auch der riesige Ballon verstaut sind. Nach wenigen Minuten beginnt die Hülle sich mit Luft zu füllen. Ein Gasbrenner sorgt dafür, dass der Ballon mit seinen Gästen wenig später abhebt. Man hält den Atem an, als der Ballon nur wenige Zentimeter über den Bäumen entschwebt. Und noch einmal, als er sich über dem zugefrorenen See dem Boden nähert und einige Meter über das Eis schleift. Doch das ist alles nur „Entertainment“, so der Pilot, dessen größter Traum schon immer der Ballonflug war. Er ist seit 2010 Mitglied der österreichischen Ballonflug-Nationalmannschaft und steuert den Ballon mit moderner Technik, professioneller Erfahrung und auch mit seinem Gefühl für den Ballon. Während des Fluges von rund fünf Kilometern hat der Ballon eine Flughöhe von gut tausend Metern über dem Boden und eine Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h. Ballonfliegen vor dem Panorama der Berge kann man im Kaiserwinkl nicht nur beim Alpin Ballooning, sondern dank eines lokalen Anbieters das ganze Jahr über.

Snow Tubing: Mit 50 km/h ins Tal

Als der Vater von Günther Heckl vor 25 Jahren auf die Idee kam, eine Anlage für das rasante Snow Tubing zu eröffnen, war er der erste überhaupt in ganz Tirol. Und auch wenn es inzwischen an einigen Stellen Anlagen gibt, die ihre Gäste auf großen Gummireifen ein Stück den Berg hinaufziehen, um sie dann im rasanten Tempo wieder ins Tal rauschen zu lassen, hat die Anlage des Staffnerhofs Kössen bis heute einen besonderen Charme. Günther Hechel gibt die Reifen aus, gibt Tipps zum Einsteigen und für die Abfahrt und ist auch in der benachbarten Hütte zugegen, wenn die Gäste sich nach einigen Berg- und Talfahrten über die beiden Strecken bei Kaiserschmarrn und Kakao wieder aufwärmen. Dass die Heckls die Strecke Jahr für Jahr in Eigenregie konzipieren und mit Bagger und viel Handarbeit selbst einrichten, macht es möglich, das Vergnügen zu moderaten Preisen anzubieten.

Die ersten Schritte auf der Langlaufloipe

Natürlich kann man im Kaiserwinkl auch Ski fahren. Neben den beschneiten Abfahrten an den Berghängen sind die gespurten Ski-Loipen für den Langlauf ein Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische. In diesem Winter gibt es in der Region 127,5 km klassische und 126 km Skating Loipen – in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Längen, sodass Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Skilehrer Markus Weingärtner vom Nordic Center Kössen erklärt die Technik auf der 2,1 Kilometer langen Anfängerloipe. Nach etwas Gymnastik zum Aufwärmen legt man die Skistöcke zunächst zur Seite. Mit vorsichtigen Bewegungen geht es in der Loipe langsam voran. Nach und nach erklärt Markus seinen Gästen, wie man Arme und Beine bewegt, damit man gut und sicher vorankommt. Und schon nach einer halben Stunde klappt es wirklich – ich fühle mich nicht nur sicherer auf den Langlaufskiern, sondern komme auf der ebenen Strecke auch mit einem gewissen Tempo voran und kann die Natur um mich herum genießen.

Eine Genossenschaft macht Käse

Bis zum Jahr 1898 kümmerte sich jeder Bauer im Kaiserwinkl selbst um die Verarbeitung seiner Milch und den Verkauf seiner Produkte. Damals wurde eine Genossenschaft gegründet, die diese Aufgaben erfüllt. Aktuell sind 46 Bauern der Genossenschaft angeschlossen – und produzieren gemeinsam aus der Heumilch nicht mehr nur Emmentaler Käse, sondern auch Butter in Bio-Qualität. Vor wenigen Jahren wurde eine moderne Sennerei gebaut – die Biokäserei Walchsee. Sie bietet Platz für 5.700 Laib Käse und produziert mit moderner Technik. Die beiden Roboter Bartholomäus und Ägidius drehen und putzen die jeweils 30 Kilogramm schweren Käselaibe und machen die Produktion damit deutlich einfacher. 4,2 Millionen Liter Milch pro Jahr werden bei den Bauern abgeholt und in der Sennerei verarbeitet. Bäuerin Andrea Hallbrucker liegt der Tierschutz besonders am Herzen. Ihre 34 Kühe wurden nicht enthornt. Davon profitieren nicht nur die Tiere, sondern auch die Menschen, denn laut Andrea Hallbrucker ist die Milch von Kühen mit Hörnern bekömmlicher.

Mit Lamas und Alpakas wandern

Nicht nur für Familien ist ein Besuch auf dem Jodlerhof ein besonderes Erlebnis. Daniela Gogl und ihr Mann Andreas leben dort mit einer kleinen Herde Lamas und Alpakas. Gäste können die Tiere besuchen und eine Wanderung mit ihnen machen. Gleich nach der Ankunft erklärt Daniela Gogl, worauf es beim Umgang mit den süßen, aber auch scheuen Fluchttieren ankommt. Dann können die Gäste diese mit etwas Heu füttern. Wenig später beginnt die eigentliche Wanderung. Jeder Gast kann sich ein Tier aussuchen – in der passenden Größe, nach dem Namen oder der Farbe des Fells und schon geht es los. Gemeinsam mit den Tieren geht es über Wiesen und durch den Wald. Dabei merkt man schnell, wie die Tiere auf ihre Begleiter reagieren. Je sicherer und entspannter der Mensch an einem Ende der Leine, umso entspannter ist auch das Alpaka oder Lama am anderen Ende. Nach der Tour kann man gemeinsam mit den anderen Gästen im kleinen Laden des Hofes stöbern, in dem es auch Produkte aus der Wolle der eigenen Alpakas gibt.

Eine Wanderung auf die Alm

Auch in den Wintermonaten sind einige Almen wie die Haraualm für Wanderer gut zu erreichen, wenn Nässe bzw. Schnee und Eis den Weg nicht zu rutschig machen. Der schönste Weg führt vom Tal aus am Joseftalsbach entlang. Auf dem Weg kommt man an zwei kleinen Kapellen vorbei, läuft ein kleines Stück durch das flache Bachbett und entdeckt sogar einen kleinen Wasserfall, in dem man im Sommer herrlich baden könnte. Weiter oberhalb endet der Wanderweg an einem Forstweg, sodass man das letzte Wegstück bis zur Hütte ganz leicht bewältigen kann. Die Sonnenterrasse vor der Hütte bietet ein beeindruckendes Panorama auf die Berge im Kaiserwinkl – und ist gut eingepackt in warme Decken auch ein schöner Platz, um den Sonnenuntergang zu erleben.

Rund um den Walchsee

Rund um den Walchsee kann man einen Spaziergang machen – man kann aber auch in die Pferdekutsche steigen. Anita Fischbacher vom Dagnhof bietet einstündige Kutschfahrten rund um den See an. Die Kaltblüter Leo und Rocky werden vor der Kutsche angespannt und schon geht es los. Nur mit ihrer Stimme bringt die Tierärztin ihre Pferde in Gang, motiviert sie mit Lob und sorgt dafür, dass die Tour rund um den See für die Gäste zu einem Erlebnis wird.

Wellness, Wasserrutsche und Erholung pur

Ein guter Ausgangspunkt für einen Kurzurlaub im Kaiserwinkl ist das 4-Sterne Superior Hotel Seehof in Kössen. Es liegt nicht nur zentral in der Region, sondern verfügt auch über den Komfort, den man sich für einen erholsamen Urlaub wünscht. Der große Wellnessbereich und die Wasserwelt mit einer 150 Meter langen Wasserrutsche sowie mehreren Innen- und Außenbecken sorgen nach einem erlebnisreichen Tag für Entspannung.

(SMC)