Lange Wanderungen an den kilometerlangen Stränden zwischen Hörnum und List, Bootsausflüge zum Beispiel zu den Seehundsbänken und zahlreiche Wellnessangebote machen die Zeit am Meer außerhalb der Hauptsaison zu einem Erlebnis. Bekannt ist Sylt nicht nur für die vielen reetgedeckten Häuser, sondern auch für die kulinarische Vielfalt. Mit vier Sterne-Restaurants und einer Vielzahl weiterer Gourmet-Restaurants hat die Insel gastronomisch deutlich mehr zu bieten als Fischbrötchen und Nordseekrabben.
Auch im Herbst ein Wanderparadies
Neben den kilometerlangen Stränden sind auch die zahlreichen Wege an der Wattenmeer-Seite der Insel bei Wanderern beliebt. Aufgrund der Dimensionen der Insel nimmt man entweder das eigene Auto mit der Fähre mit oder fährt es auf den Autozug, der es über den Hindenburgdamm nach Sylt bringt. Wer lieber ganz mit der Bahn anreist, kann mit verschiedenen Buslinien die interessantesten Ziele zwischen List im Norden und Rantum im Süden der Insel entdecken. Bei Wanderern besonders beliebt ist das Naturschutzgebiet Morsum-Kliff. Hier führt ein Rundweg durch die kaum berührte Natur, ermöglicht ein authentisches Erleben des Wattenmeeres mit seiner Tier- und Pflanzenwelt. Historische Hügelgräber im Hinterland zeigen, dass Sylt schon vor langer Zeit besiedelt war – und machen die Wanderung auch für Geschichtsinteressierte spannend.
Eine Insel für Genießer
Sylt ist bekannt für seinen anspruchsvolle Gastronomie. Gourmetküche in entspannter Atmosphäre bietet zum Beispiel „Hardy´s Restaurant“ im Hotel Stadt Hamburg in Westerland. Wenn Küchenchef Ulrich Person und sein Team im stilvoll gestalteten Gastraum die Wünsche der Gäste erfüllen, dann kommen anspruchsvolle Genießer genauso auf ihre Kosten wie Familien mit Kindern. Frische Blumen auf den Tischen, farbenfrohes und elegantes Porzellan sowie ein überdimensionales Gemälde, das Hamburg zur Zeit der Pferdekutschen zeigt, schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Der Raum, harmonisch in warmen Magentatönen und zartem Pastellgrün gestaltet, vereint klassische und moderne Elemente auf stilvolle Weise. Zur Begrüßung empfiehlt der Sommelier einen prickelnden Schaumwein aus Südafrika, der die Bezeichnung Champagner tragen könnte, käme er aus der namensgebenden französischen Region. Auch das wechselnde Menü hat es in sich. Wer sich für drei Gänge entscheidet, könnte sein Abendessen mit hervorragend zubereiteten Jakobsmuscheln auf grünem Spargel beginnen - oder sich für eine aromatische Tomatenessenz mit Kabeljau entscheiden. Als Hauptgang gibt es Seeteufel – oder Sylter Lammkoteletts mit Kürbis und Spitzkohl. Und als Dessert eine karamellisierte Zitronentarte mit Cassis-Birne und Joghurt-Eiscreme, die wie die anderen hausgemachten Eissorten sehr empfehlenswert sind. Neben den Genussmomenten bleiben die aufmerksamen und charmanten Mitarbeiter des Restaurants in positiver Erinnerung.
Eine Bootsfahrt zu den Seehunden
Wer nach Sylt kommt, kann nicht nur am Strand spazieren gehen, sondern auch selbst auf das Wasser gehen. Die Gelegenheit dazu bieten die Schiffe der Reederei Adler, die von List und Hörnum unter anderem Bootstouren zu den Seehundsbänken mit Meerestierfang anbietet. Vom Hafen aus machen Schiffe wie die 1940 auf Kiel gelegte „Gret Palucca“, deren Rumpf aus acht Zentimeter dicken Eichenplanken konstruiert wurde, sich auf den Weg in Richtung Nordsee. Während der Kapitän das Schiff steuert und über Lautsprecher auf Sehenswertes an der Küste hinweist, lässt sein Matrose ein Schleppnetz ins Wasser. Wenige Minuten später wird das wieder an Bord geholt und der Fang gemeinsam begutachtet. Zahlreiche Krebse, Seesterne und ein kleiner Fisch sind bei unserer Tour ins Netz gegangen. Kinder und Erwachsene können diese begutachten – bevor sie wieder zurück ins Meer geworfen werden.
Genuss mit Stern – Das Kai3 in Hörnum
Aus den vielen gehobenen Restaurants auf Sylt sind aktuell vier mit Michelin-Sternen ausgezeichnet. Eines dieser Spitzenrestaurants ist das „Kai3“ im luxuriösen „BUDERSAND Hotel - Golf & Spa“ in Hörnum im Süden der Insel. Küchenchef Felix Gabel lädt hier rund dreimal im Jahr zu seiner wechselnden „Reise der Aromen“ ein, die in fünf oder sieben Gängen genossen werden kann. Mit Blick auf die Nordsee erwartet die Gäste ein Menü, das regionale Zutaten von ausgewählten Erzeugern aus Norddeutschland und Skandinavien in den Mittelpunkt stellt. Ergänzt wird dieses nordische Fundament durch exotische Aromen, die das Konzept „Nordic Fusion“ auf kreative Weise bereichern.
Ein Fest für die Sinne: Der genussvolle Auftakt
Der Auftakt des Menüs ist ein wahres Feuerwerk an Kreativität und Geschmack. „Wir beginnen mit den Snacks des Abends“, kündigt der charmante Kellner an und stellt die kunstvollen Häppchen vor: „Links erwartet Sie der beste Döner Sylts –Ayran-Beese gefüllt mit zartem Kalbfleisch, umwickelt von Gurke, verfeinert mit Tomatengel und einer cremigen Zaziki-Note. In der Mitte ein Pekingenten-Tartelette: eine Kombination aus Pekingentenbrusttatar, Rosinen-Marinaden-Haube, Pflaumengel und Imperial Kaviar. Rechts schließlich unsere Interpretation der Currywurst-Pommes Schranke rot-weiß.“ Jeder Snack ist ein kleines Kunstwerk, das in der Küche meisterhaft mit Pinzetten arrangiert wird. Kurz darauf folgt ein gefülltes Takoyaki-Teigbällchen, das ebenso wie die Snacks mit den Fingern genossen wird. Für den stilgerechten Genuss wird Wasser aus einer Teekanne in die Handwaschschale mit einer Zitronenscheibe gegossen. Der nächste Gang ist eine spektakuläre Kreation: eine Mousse aus Entenleber, umhüllt von weißer Schokolade, serviert mit Maiseiscreme und Popcorn. Er wird auf einem Glasteller präsentiert, unter dem Maiskörner zu sehen sind.
Ein Raum für Genuss und Privatsphäre
Das elegante Sternerestaurant im modernen Hotel am Ende des Hörnumer Hafens beeindruckt nicht nur durch sein stilvolles Design, sondern auch durch seine Atmosphäre. Geschmackvolle Designelemente und frischen Blumen unterstreichen eine harmonische Weite, die den Gästen ein angenehmes Maß an Privatsphäre bietet. Auch die Liebe zum Detail macht den Besuch zu einem besonderen Erlebnis: Das Restaurant zeigt Stilsicherheit bis in die kleinsten Feinheiten, etwa durch das ins Butterstück geprägte Logo. Die freundlichen und aufmerksamen Mitarbeiter tragen maßgeblich zur Wohlfühlatmosphäre bei. Sie sind nicht nur exzellente Gastgeber, sondern führen auch mit Freude inspirierende Gespräche. Bemerkenswert ist auch das Angebot des Sommeliers, der neben einer erlesenen Weinauswahl zu jedem Gang eine geschmacklich außergewöhnliche alkoholfreie Begleitung aus der schwäbischen Manufaktur Jörg Geiger bereithält.
Flotte Sprüche und feine Speisen
Jeder Gang wird von einer kleinen Karte begleitet, die nicht nur die Zutaten auflistet, sondern auch mit einem originellen Motto überrascht. Die Vorderseite verrät die kulinarischen Details, während die Rückseite Einblicke in die Philosophie des jeweiligen Gerichts bietet. Den Auftakt macht „Süßes, sonst gibt's Saures“, ein Motto aus der amerikanische Halloween-Tradition. Dahinter verbirgt sich eine Jakobsmuschel garniert mit Hühnerhaut-Chips, Kürbispüree und einer feinen Seeigel-Velouté. Weiter geht es mit „Wie bei Mama“: Konfierter Steinbutt in gebräunter Butter, mit Soljanka-Essenz, dekoriert mit gelben und blauen Blüten sowie frischen Kräutern, die farbige Akzente setzen. „Wenn der kleine Hunger kommt“ nennt das Restaurant ein zartes Stück Wagyu-Filet, kombiniert mit einer mit Deichkäse überbackenen Roscoff-Zwiebel und knusprigen Röstipommes. Das „Sylter Jägerschnitzel“ interpretiert ein Traditionsgericht in neuer Form: Husumer Rehrücken in einer würzigen Fichte-Wacholder-Panade, begleitet von knuspriger Flechte, Pilz-Anis-Püree, Moosbeeren und Wacholderschaum. Das „X-Periment“ vereint friesischen Blauschimmelkäse mit süß-sauren Eiskirschen und Portweineis. Schließlich gibt es das „Peanut Butter Jelly Sandwich“. Hier werden Erdnussschokoladencreme, Cassis-Holzeis, Gelee, Baiser-Stangen und karamellisierte Erdnüsse kombiniert.
Zwischen Geschichte, Entspannung und Strandzauber
Nach so vielen Genussmomenten regt sich die Lust, den nächsten Tag zu planen. Warum nicht einen Ausflug zum Harhoog machen? Diese beeindruckende Begräbnisstätte aus der Jungsteinzeit fasziniert mit Geschichte und archäologischer Bedeutung. Einst war der von Menschenhand errichtete Hügel 32 Meter lang und 1,8 Meter hoch. In seinem Zentrum, eingefasst von mächtigen Findlingen, befand sich ein kunstvoller Grabbau aus großen Steinblöcken – ein stiller Zeuge längst vergangener Zeiten. Falls das Wetter nicht mitspielt, bietet sich die „Sylter Welle“ als perfekte Alternative an. Das Familien- und Freizeitbad im Herzen von Westerland begeistert mit actionreichen Rutschen, einem lebhaften Wellenbecken und einem entspannenden Saunabereich. Es ist eine empfehlenswerte Wahl für alle, die weniger auf Exklusivität, sondern auf Vielfalt und gute Stimmung setzen. Sobald die Sonne wieder strahlt, lockt der Strand: Hier kann man Windsurfern bei ihren waghalsigen Manövern zuschauen, den Fischkuttern nachblicken oder den Anblick bunter Drachen genießen, die im Wind tanzen – ein schöner Abschluss für einen Tag voller Entdeckungen.
(SMC)