30. Mai. 2023

Reisen

Mit dem spektakulären Skirennen verabschiedet der bekannte Wintersportort am vorletzten Tag der Saison die Wintersportler und startet nach einem kurzen Atemholen in die Sommersaison, in der das Bergpanorama die Kulisse für vielfältige Spaziergänge und Wanderungen ist. Denn zum Saisonende ist der Schnee in den tieferen Lagen von St. Anton am Arlberg schon geschmolzen – lediglich einige Skipisten ziehen sich wie weiße Bänder durch die grüne und in den Farben des Frühlings blühende Landschaft. Und am Rand der Wanderwege sind an schattigen Stellen im Wald noch kleinere Schneeflächen zu finden, die in der Sonne Tag für Tag ein Stück kleiner werden.

Ein Panoramablick über Tirol

Von St. Anton aus geht es mit der modernen Gondelbahn in zwei Etappen auf den aus dem in 1.304 Höhenmeter gelegenen Tal auf den Valluga-Grat in 2.650 m Höhe. Nur wer seine Skier zurücklässt, kann mit der Valluga II-Bahn in einer Kabine, kaum größer als eine Telefonzelle, noch höher hinauf und den Gipfel in 2.811 m ansteuern. Dort erwartet die Gipfelstürmer ein spektakulärer Rundumblick über die schneebedeckten Berge der Umgebung. Bei schönem Wetter soll der Blick bis zur Zugspitze reichen. Oben auf dem Gipfel wurde eine Aussichtsplattform installiert. Kostenfreie Fernrohre zeigen neben dem Blick in die Bergwelt je nach Drehung die Namen der Gipfel. Nur ganz Verwegene können über einen Kletterpfad nach unten absteigen. Für alle anderen empfiehlt sich die Bergbahn.

Die Piste für den „Weißen Rausch“

Seit einigen Jahren startet das Rennen auch dem Valluga-Grat. Gleich nach dem Start des mittlerweile 24. „Weißen Rausch“ zeigt sich, welche der Skifahrer und -fahrerinnen auf den ersten Metern schnell genug waren, um die folgende Engstelle als erste zu passieren. Wer den ersten Teil der Piste schnell genug fährt, kann ein ansteigendes Stück kurz darauf überwinden. Für alle anderen heißt es auf diesem „Schmerzensberg“ die Ski von den Füßen zu nehmen und den Berg hinaufzugehen. Nach diesem anstrengenden Stück geht es schnell wieder bergab quer durch die verschneite Bergwelt. Und wer glaubt mit der steilen Kandahar-Piste schön die größte Herausforderung bewältigt zu haben, der hat noch nicht am „Weißen Rausch“ teilgenommen. Kurz vor dem Ziel werden mitten auf der Piste drei meterhohe Schneebarrieren errichtet, die die Finalisten erklimmen und überwinden müssen. Erst dann warten die letzten Meter bis ins Ziel. Ohne die Hindernisse kann man die Strecke natürlich auch an allen anderen Tagen in der Saison fahren und die für Bestzeiten wohl nötige Mischung aus Erfahrung, Intuition und Verrücktheit sammeln, mit der man sich wie im Rausch ins Tal stürzen kann. Die Gewinner bewältigen die rund 7.500 Meter lange Strecke mit 1.346 Höhenmetern in 8:30 Minuten.

Spazieren und Entspannen

St. Anton am Arlberg ist nicht nur für Wintersportler interessant. Wer eine schöne Wanderung durch die Natur machen möchte, besucht das für den Autoverkehr gesperrte Verwalltal. Ein abwechslungsreicher Wanderweg führt durch die Natur. Parallel kann man zum Beispiel mit Kinderwagen auch über die fast unbefahrene Straße wandern. Bäche am Wegesrand. Blüten in allen Farben und ein beeindruckendes Panorama machen das Verwalltal zu einem interessanten Ausflugsziel. In den Sommermonaten öffnen Klettergarten, Bikepark und Gastronomie am Wegesrand. Am Ende der Straße liegt die Wagner-Hütte. Hier kann man regionale Spezialitäten genießen und Kraft für die weitere Wanderung tanken.

Ein Ort mit Wintersport-Geschichte

„Zu uns kommt die ganze Welt“ freut sich der Tourismusverband St. Anton am Arlberg. Dazu beigetragen hat nicht nur der Kult-Ski-Film „Das weiße Rauschen“, der in den Bergen rund um den Ort gedreht wurde, sondern auch die gute Bahnanbindung. Früher lagen sechs Bahngleise mitten im Ort und zerteilten diesen. Seit dem Bau des neuen Bahnhofs am Rand der Stadt sind die alten Gleise einem modernen Boulevard mit Bänken und Teichanlagen gewichen. An diesem liegt auch das gerade für Familien gut geeignete Schwimmbad im Arlberg WellCom. Besonders interessant sind der Strömungskanal im Außenbereich und der ruhige und stilvoll eingerichtete Sauna-Bereich. Geht man noch ein Stück weiter, beginnt die Kunstmeile auf den alten Gleisen. Infotafeln über die Umgestaltung des Ortes wechseln sich ab mit Kunstwerken aus Holz, Metall und Stein. Einen interessanten Blick in die Geschichte des Ortes ermöglicht das Museum St. Anton am Arlberg. In der mehr als hundert Jahre alten Villa Trier sind Informationen und Exponate zur Skigeschichte und auch zu den Höhen und Tiefen des Ortes gesammelt. Jeder Raum ist mit einer anderen sehenswerten Holzdecke ausgestattet. Im gut geführten Museum-Restaurant werden traditionelle Speisen neu interpretiert. Die Verbindung aus traditioneller Gastfreundschaft, traumhafter Bergwelt und innovativen Ideen macht St. Anton am Arlberg zu einem attraktiven Reiseziel für einen (Kurz-)Urlaub in Tirol.

(SMC)